Franz Ellegast wurde am 6.November 1931 in Melk geboren, besuchte dort das Stiftsgymnasium und trat am 14.August 1951 als Frater Burkhard in das Stift Melk ein. Am 12.August 1956 wurde er vom späteren Kardinal Dr. Franz König zum Priester geweiht und am 7.August 1975 erfolgte seine Wahl als 66. Abt des Stiftes. Dieses Amt erfüllte er bis zu seinem 70.Geburtstag im Jahre 2001. Von der Stadtgemeinde Traiskirchen wurde ihm der Ehrenring verliehen. Am 31.Jänner 2022 ist er in den Morgenstunden friedlich eingeschlafen.
Abt Burkhard hat wie kaum ein anderer das Stift Melk in den letzten Jahrzehnten geprägt. Es war ihm ein großes Anliegen, das Stift als ein kulturelles, geistliches und pädagogisches Zentrum in der Region zu etablieren. Er stand für eine konziliare, offene und gastfreundliche Kirche.
Als Stiftspfarre ist die Pfarre Traiskirchen schon immer eng mit dem Stift Melk verbunden. So hat Abt Burkhard vielen Jugendlichen aus Traiskirchen ihre Firmung gespendet. Bei seinen mitreißenden Predigten konnte man einerseits immer seine Wertschätzung und den Respekt den Jugendlichen gegenüber spüren, andererseits sprang der Funke der Begeisterung für den Glauben bei vielen über. Darüber hinaus hatte er immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Pfarrmitglieder.
Abt Burkhard war ein Visionär, der vieles weiterbrachte, aber auch in manchem enttäuscht wurde. Bei all dem war er aber vor allem ein Mensch, der an das Evangelium glaubte. Dies wurde auch in einem sehr berührenden Auferstehungsgottesdienst im Rahmen seines Begräbnisses am 15.Februar 2022 im Stift Melk zum Ausdruck gebracht.
Jeden Abend vor dem Eischlafen betete Abt Burkhard das „Suscipe“, jenes Gebet, das der Mönch bei der Ablegung seiner Ordensprofess spricht:
Nimm mich auf, o Herr, nach deinem Wort und ich werde leben.
Lass mich in deiner Hoffnung niemals scheitern.
Es war der Wunsch von Abt Burkhard, dass er dieses kurze Gebet auch vor dem Sterben sprechen und ein letztes „Amen“ anfügen kann.
Abt Burkhard wird auch im Herzen vieler Traiskirchner:innen einen Platz haben – er möge in Frieden ruhen und seine Hoffnung nicht scheitern.